Polnische Behörden schließen erste "Escape-Game"-Angebote nach Brandtragödie in Koszalin

Nach dem verheerenden Brand bei einem sogenannten Escape-Game in Polen hat Ministerpräsident Mateusz Morawiecki weitreichende Konsequenzen angekündigt. Die ersten Spielorte seien von den Behörden geschlossen worden, sagte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit am Sonntag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Landesweit seien seit dem Unglück vom Freitagabend bereits rund 200 Kontrollen durchgeführt worden.

Bei dem Spiel müssen die Teilnehmer Aufgaben lösen, um sich aus einem abgeschlossenen Raum zu befreien. Die Gesamtzahl derartiger Freizeitangebote in Polen bezifferte der Regierungschef auf rund 1.100. Es sei absolut entscheidend, zu überprüfen, ob dort alle Vorschriften eingehalten würden. Zudem kündigte er an, dass gefährliche Gasöfen aus dem Verkehr gezogen werden sollen. Erwogen wird auch eine Pflicht, spezielle Sensoren für Rauchgas zu installieren.

Bei einem Fluchtspiel in einem Gebäude in Koszalin im Norden des Landes waren fünf 15-jährige Mädchen bei einem Brand eingeschlossen und dadurch ums Leben gekommen. Ein 25-jähriger Mann erlitt schwere Verbrennungen. "Wenn die Evakuierungsvorschriften eingehalten worden wären, hätten diese Mädchen wahrscheinlich überlebt", sagte der oberste Feuerwehrmann Polens, Leszek Suski. Der Besitzer des Unglücksbetriebs wurde vorläufig festgenommen. Bei ihm handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann aus der Wojewodschaft Großpolen. (dpa)

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