Milchstraße versus Große Magellansche Wolke: Galaxiencrash in 2,4 Milliarden Jahren

Der Milchstraße steht ein Galaxiencrash bevor: Die Große Magellansche Wolke, eine Begleiterin unserer Heimatgalaxie, wird in etwa 2,4 Milliarden Jahren mit ihr kollidieren. Das sagen Simulationsrechnungen einer Forschergruppe der Universität Durham in Großbritannien voraus. Das Team um Marius Cautun stellt seine Prognose im Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (MNRAS) vor.

Die Verschmelzung werde unsere Heimatgalaxie einschneidend verändern. Der Crash werde das zentrale Schwarze Loch der Milchstraße zu immenser Aktivität erwecken. Es werde sich große Mengen Materie einverleiben und dadurch auf die achtfache Masse anwachsen und dann einen sogenannten aktiven Galaxienkern bilden. Der Crash werde eine beträchtliche Zahl von Sternen aus der Scheibe der Milchstraße in ihren sogenannten Halo schleudern, eine kugelförmige Anordnung von Sternen, die jede Galaxie umgibt. Auch unser Sonnensystem könnte dabei eventuell in den Halo geschleudert werden, heißt es in der Studie. Allerdings wird sich unsere Sonne in etwa zu dieser Zeit bereits zu einem Roten Riesenstern aufblähen, wodurch es ohnehin zu heiß für Leben auf unserem Planeten werden wird. Falls die Menschheit dann noch existiert, muss sie sich bis dahin längst eine andere Heimat gesucht haben.

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Die Große Magellansche Wolke ist die hellste Satellitengalaxie unserer Milchstraße. Das von der Südhalbkugel aus sichtbare Sternsystem besteht aus rund 15 Milliarden Sonnen. Es umkreist unsere Heimatgalaxie, die bis zu 300 Milliarden Sonnen besitzt, in rund 163.000 Lichtjahren Entfernung. Die Zwerggalaxie hat erst vor rund 1,5 Milliarden Jahren unsere kosmische Nachbarschaft erreicht. (dpa)