Kämpfe zwischen rivalisierenden Gruppen im Nordwesten Syriens: Al-Qaida-nahe Miliz erobert Dörfer

Bei heftigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen hat eine Al-Qaida-nahe Miliz im Nordwesten Syriens ihr Einflussgebiet ausgedehnt. Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe im Süden der Provinz Idlib elf Dörfer eingenommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag.

Beide Konfliktparteien meldeten Zusammenstöße an mehreren Fronten. Die Gewalt war am Dienstag zwischen der HTS-Miliz und dem Bündnis "Nationale Befreiungsfront" (NLF) ausgebrochen. Seit Monaten kommt es zwischen ihnen immer wieder zu Spannungen.

Die Region um die Stadt Idlib gilt als die letzte große Hochburg der dschihadistischen Gruppen, die einst versuchten, die Regierung von Präsident Baschar al-Assad zu stürzen. Die radikal-islamische HTS-Miliz gehört hier zu den dominierenden Kräften. Die früher unter dem Namen Al-Nusra-Front bekannte Gruppe hat sich offiziell vom Terrornetzwerk Al-Qaida losgesagt. Die NLF wiederum wird von der Türkei unterstützt.

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Die Türkei und Russland hatten sich im vergangenen Jahr auf eine entmilitarisierte Pufferzone für Idlib geeinigt. Führende HTS-Vertreter sprachen sich damals gegen die Pufferzone aus. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu drohte damals, die Region werde "von Radikalen gesäubert" werden. Das türkische Militär hat in der Region um Idlib auch Beobachtungsposten.