Schweden: Behörden stufen männer-freies Musikfestival als diskriminierend ein

Der schwedische Ombudsmann gegen Diskriminierung hat das feministische Statement Festival, das letzten August in Göteborg zum ersten Mal stattfand, als diskriminierend erklärt. Beim Konzert traten ausschließlich Frauen sowie nicht-binäre und Transgender-Personen auf. Auch unter den Besuchern durften nur solche dieser Kategorien sein. Die Veranstaltung zog 5.000 Teilnehmer an, wurde aufgrund der Teilnahmeverweigerung für Männer allerdings heftig kritisiert.

Die Veranstalter erwiderten auf die Kritik, dass das Event zwar ausdrücklich als "männer-frei" beworben worden sei, Männern aber der Zutritt keineswegs verweigert wurde. Sie sagten, sie hätten mit der rein weiblichen Orientierung einen "sicheren Raum" bilden wollen und bewerben das Festival auf ihrer Webseite als "das weltweit größte Musikfestival für Frauen, nicht-binäre und Transgender-Personen", das der Förderung von Frauen, LGBTQ-Künstlern und zur Bekämpfung sexueller Übergriffe dienen solle. Unklar bleibt, ob die Veranstalter damit meinten, die Anwesenheit von Männern führe auf Festivals zu Angriffen. Ironischerweise konnte das Event ohne den so "problematisierten" Teil der Gesellschaft nicht auskommen, denn viele Techniker, Bandmitglieder und Bauarbeiter für die Veranstaltung waren Männer. Wie die Organisatorin Emma Knyckare einräumte, mussten sie sich allerdings in speziellen Bereichen aufhalten, um von den Frauen ferngehalten zu werden.  

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