Putin: USA haben INF-Vertrag schon längst selbst verletzt

Die USA treten aus dem INF-Vertrag aus. Diesen hätten sie selbst schon längst verletzt, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. "Als Anlass zum Austritt aus dem Vertrag nutzen die Vereinigten Staaten die übliche und, man kann sagen, triviale Methode, und zwar beweislose Anschuldigungen, dass Russland seine Verpflichtungen im Rahmen des Vertrages verletze, wobei die USA diesen Vertrag selbst verletzt haben", sagte der russische Staatschef auf einer Sitzung des Verteidigungsministeriums.

Als Beispiel führte er die Stationierung des Aegis-Kampfsystems in Polen und Rumänien an. "Das ist eine direkte Verletzung des INF-Vertrags, weil diese Systeme auf See benutzt werden können – und sie werden für den Abschuss von Raketen dieses Typs benutzt. Nun sind sie in Verletzung des Vertrags am Boden erschienen." Mit "Raketen dieses Typs" meinte der russische Präsident Marschflugkörper der Tomahawk-Reihe, die über eine Reichweite jenseits von 500 Kilometern, aber unter 5000 Kilometern verfügen und so, wenn landgestützt, unter den INF-Vertrag fallen. Die in Rumänien und Polen stationierten Systeme "Aegis Ashore" starten ihre Abfangraketen von Mk.41-Abschussvorrichtungen - wie sie auch zur See dazu, aber auch zum Start von Tomahawk-Marschflugkörpern eingesetzt werden.

Putin zufolge wird der Austritt der USA aus dem Vertrag negative Folgen haben sowie die regionale und globale Sicherheit schwächen.

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