Nigerias Militär stoppt Arbeit von UNICEF wegen Terrorvorwürfen

Das nigerianische Militär hat die Arbeit von UNICEF in dem Land vorerst untersagt und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UN) vorgeworfen, Terroristen unterstützt zu haben. In einer Erklärung des Militärs hieß es am Freitag, die Organisation habe "ihre vorrangige Aufgabe" aufgegeben, sich etwa um das Wohlergehen von Kindern zu kümmern. Stattdessen sei sie nun damit beschäftigt, "ausgewählte Personen für heimliche Aktivitäten auszubilden".

Ein nigerianischer Militärsprecher sagte, UNICEF habe am 12. und 13. Dezember in der im Norden des Landes gelegenen Stadt Maiduguri ein Trainingsprogramm für Einheimische organisiert und damit den Anti-Terror-Kampf und die Bekämpfung von Aufständischen "sabotiert". Ein UNICEF-Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, man prüfe die Erklärung des nigerianischen Militärs.

Das UN-Kinderhilfswerk engagiert sich in Nigeria vor allem im umkämpften Nordosten des Landes. Dort wird die islamistische Terrororganisation Boko Haram für etliche Angriffe auch auf Zivilisten verantwortlich gemacht. (dpa)

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