3,8 Millionen Euro Entschädigung für Opfer des Anschlags auf Berliner Weihnachtsmarkt

Zwei Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt haben mehr als 170 Angehörige von Todesopfern und Verletzten insgesamt knapp 3,8 Millionen Euro Entschädigungszahlungen erhalten. Diese Summe nannten die drei zuständigen Stellen: das Bundesamt für Justiz mit dem Härtefallfonds, das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) und die Verkehrsopferhilfe. Der Gesamtbetrag wird in Zukunft weiter steigen.

In vielen Fällen wurden nicht nur einmalig hohe Summen als Entschädigung ausgezahlt, sondern teils auch lebenslange Zahlungen von monatlichen Grundrenten bewilligt.

Die Gesamtsumme der pauschal gezahlten Einmalbeträge für Opfer und Angehörige liegt bei 3.075.000 Euro (Stand 28.11.2018), wie das Bundesjustizministerium mitteilte. Die höchste Einzelsumme davon waren 350.000 Euro für einen sehr schwer verletzten Menschen. Diese sogenannten freiwilligen Härtefallleistungen des Bundes werden an Hinterbliebene von terroristischen Taten und extremistischen Angriffen gezahlt. Der Bund hatte die Beträge im Sommer rückwirkend verdreifacht.

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Daneben erhalten Hinterbliebene wie Witwer/Witwen, Waisen und Halbwaisen sowie Schwerverletzte monatliche Grundrenten. Die Höhe richtet sich nach dem Ausmaß der Schädigung und liegt laut Gesetz zwischen 141 und 736 Euro. Auch die Kosten für ärztliche Behandlungen und Therapien wurden übernommen. 192 Anträge gingen ein. Die allermeisten wurden bewilligt.

Bei dem Anschlag am 19. Dezember 2016 hatte der Tunesier Anis Amri zwölf Menschen getötet und mehr als 70 verletzt. Weitere Menschen wurden traumatisiert. (dpa)