US-Armee stationiert Beobachtungsposten in Syrien an Grenze zur Türkei

Die US-Armee hat im Nordosten Syriens nahe der Grenze zur Türkei Beobachtungsposten errichtet, um Gewalt zwischen türkischen Truppen und kurdischen Einheiten zu verhindern. Damit solle Sicherheitsbedenken des NATO-Partners Türkei begegnet werden, teilte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Diese würden ernst genommen werden.

Die kurdische YPG-Miliz kontrolliert im Nordosten des Bürgerkriegslandes ein großes Gebiet an der Grenze zur Türkei. Die Regierung in Ankara sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte die USA in der vergangenen Woche aufgefordert, auf Beobachtungsposten in Syrien zu verzichten und die Zusammenarbeit mit der YPG einzustellen.

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Türkische Truppen hatten Ende Oktober YPG-Stellungen im Norden Syriens beschossen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte anschließend mit einer neuen Offensive auf die Kurdenmiliz. "Wir werden auch die Terrororganisation östlich des (Flusses) Euphrats niederstrecken", erklärte Erdogan.

Türkische Einheiten und mit ihnen verbündete syrische Rebellen hatten bereits im Frühjahr dieses Jahres das von der YPG kontrollierte Gebiet um die Stadt Afrin im Nordwesten Syriens eingenommen. Für die USA wiederum ist die YPG in Syrien der wichtigste Partner im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die YPG mit Luftangriffen. (dpa)