Ersten Ruhm errang Solschenizyn 1963 mit dem Roman "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch", der auf seiner eigenen bitteren Erfahrung als politischer Häftling im Straflager beruhte. 1974 bürgerte die Sowjetunion den unbeugsamen Kritiker aus. Erst 20 Jahre später konnte er in seine Heimat zurückkehren. Solschenizyn lehnte die westliche Demokratie ab und trat für einen eigenständige Entwicklung des christlich-orthodoxen Russlands ein.
Die moderne russische Literatur sei ohne Solschenizyn nicht vorstellbar, schrieb Ministerpräsident Dmitri Medwedew auf Facebook. Er erinnerte daran, dass die meisten Bücher Solschenizyns in der Sowjetunion verboten gewesen seien. "Seine Werke gelangten zu unserem Leser durch die Verbote des Zensors und den Eisernen Vorhang hindurch. Sie wurden von Hand abgeschrieben, im Untergrund auf dünnem Papier gedruckt und verbreitet, unter Gefahr für die Freiheit und manchmal das Leben." Solschenizyn habe seine Leser gelehrt, "nicht in der Lüge zu leben", erklärte Medwedew. (dpa/rt deutsch)