Türkei baut Flottenbasis an Schwarzmeer-Ostküste – wegen US-Ankündigung, Kriegsschiffe zu schicken

Die Türkei hat mit dem Bau eines neuen Kriegsflottenstützpunktes an der Ostküste des Schwarzen Meeres begonnen. Auslöser dafür soll laut der Zeitung "Milliyet" (dt.: "Nation") die Ankündigung seitens der USA gewesen sein, nach dem Vorfall in der Straße von Kertsch, bei dem drei Schiffe der ukrainischen Seestreitkräfte vom Grenzschutzdienst des russischen FSB festgesetzt wurden, weitere Kriegsschiffe dorthin zu entsenden.

Pläne für den Bau dieser Militärbasis gab bereits während des Kalten Krieges, jedoch fehlten dafür bisher die Mittel, die woanders gebraucht wurden, etwa für Ausbau der türkischen Präsenz in der Ägäis und im Mittelmeerraum. Jetzt hingegen sei der Zeitpunkt günstig, weil in diesem Gebiet einige Werften betrieben werden, schreibt die Zeitung. Der Bau des Marinestützpunktes mit etwa 400 Militärs und 200 Mann Zivilpersonal soll zudem der ganzen Region einen Entwicklungsschub geben. Der Stützpunkt wird bei der Ortschaft Sürmene gebaut, 40 Kilometer von Trabzon, und die dort zu stationierenden Schiffe sollen durch das östliche Schwarze Meer patrouillieren. Die Türkei will die Einhaltung des Vertrages von Montreux sichern, wonach die Verweildauer von Schiffen von Nichtanrainerstaaten im Schwarzen Meer sowie deren Tonnage begrenzt sind.

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