"Vernünftig gehandelt": Journalist erntet Shitstorm nach Relativierung des Mordes am US-Missionar

Der schwedische Journalist Peter Kadhammar hat mit seinem jüngsten Artikel in der Zeitung Aftonbladet die Öffentlichkeit in zwei Lager gespalten. Er thematisierte die Tötung des US-Missionars John Allen Chau durch indigene Bewohner der North Sentinel Island, die der Mann zum Christentum bekehren wollte. Er nannte die Tötung einen "komplett vernünftigen" Akt der Selbstverteidigung. Während sich die einen über Kadhammar moralisch entrüsteten, pflichteten ihm andere bei.

Der Journalist bezeichnete den Mord als einen tragischen Vorfall, verteidigte aber das Recht der Indigenen, "das Böse des weißen Volkes abzuwehren". "Lasst die Weißen rein, und bald ist eure Welt vernichtet", schrieb Kadhammar in Bezug auf das Schicksal der indigenen Völker Australiens, Nordamerikas und Afrikas nach der europäischen Kolonisierung. Er fügte hinzu, dass der Nachlass der Weißen "Gewehre, Kanonen, Lügen, sinnlose Unmenschlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Bestechlichkeit, Vertragsbrüche, Vertreibung und importierte Krankheiten" seien, mit dem Verweis, dass die gesamte weiße Zivilisation "auf Völkermord beruht".

Die Reaktionen auf Kadhammars Artikel unterschieden sich diametral voneinander und reichten von wütender Empörung über "Hetzreden gegen weiße Menschen" bis hin zur Unterstützung seines Standpunktes, dass jeder Mensch dazu berechtigt sein muss, sein Leben und Haus zu verteidigen.

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