Vermisste Schülerin Georgine Krüger: Polizei fasst Verdächtigen nach 12 Jahren

Zwölf Jahre nach dem spurlosen Verschwinden der Berliner Schülerin Georgine Krüger hat die Polizei einen Mann wegen Mordverdachts festgenommen. Das teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Der 43-Jährige soll die damals 14-jährige Georgine am 25. September 2006 getötet haben. An diesem Tag war das Mädchen zum letzten Mal gesehen worden, als es aus einem Bus in Berlin-Moabit ausstieg. Die Leiche des Mädchens sei bislang noch nicht gefunden worden, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft teilte mit: "Es besteht der dringende Verdacht, dass der Mann Georgine Krüger aus sexuellen Motiven auf ihrem Heimweg von der Schule abgefangen, in seinen Keller in Berlin Moabit gelockt und sie dort getötet hat." Der Beschuldigte wurde bereits 2012 vom Amtsgericht Tiergarten wegen sexueller Nötigung einer Jugendlichen verurteilt. Er hatte ein Mädchen aus sexuellen Motiven in den Keller seiner Wohnung gelockt. Im Oktober hatte sich eine Spezial-Ausgabe des Fernseh-Magazins "Aktenzeichen XY...ungelöst" mit dem Fall befasst. Daraufhin gingen erneut Hinweise bei der Polizei ein.

Zuvor hatte die Berliner Polizei nach einem Mann gesucht, der am Telefon angebliche Hinweise gab. Die Polizei veröffentlichte zwei Mitschnitte von Anrufen des Mannes und fragte: "Wer erkennt die Stimme des unbekannten Hinweisgebers?" Der Mann hatte gesagt, er wisse, wo die Leiche vergraben sei. Die Polizei suchte im Frühjahr in dem Waldstück in Brieselang im Havelland westlich von Berlin. Trotz des Einsatzes von Spürhunden und einer Drohne wurde nichts gefunden.

Auch in Thüringen hatten Ermittler zuletzt einen alten Fall gelöst. Rund 27 Jahre nach der Ermordung der zehnjährigen Stefanie aus Weimar war ihr Mörder am 30. November vom Landgericht Jena zu lebenslanger Haft verurteilt worden. (dpa)

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