Kuhkadaver löst Aufruhr in Nordindien aus – Aufgebrachte Menge steinigt Polizist

Bei einem Aufruhr nach dem Fund einer toten Kuh in Indien ist ein Polizist aus der aufgebrachten Menge heraus mit Steinen getötet worden. Ein zweiter Mann wurde bei den Ausschreitungen am Montag im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh erschossen. Untersuchungen wurden angekündigt.

Mehrere Hundert wütende Menschen hatten sich vor einer Polizeistation im Bezirk Bulandshahr in der Nähe der Hauptstadt Neu-Delhi versammelt und Konsequenzen gefordert, nachdem in einem Wald der Kadaver einer Kuh gefunden worden war. Die Menge blockierte eine Straße und zündete Fahrzeuge an. Als Polizeibeamte versuchten, Ordnung herzustellen, wurden sie angegriffen. Es sei unklar, ob die tödlichen Schüsse auf den Zivilisten aus der Menge oder von der Polizei abgefeuert worden seien, teilte die Polizei mit.

Kühe gelten der hinduistischen Mehrheit in Indien als heilig. Das Schlachten der Tiere ist in den meisten Bundesstaaten verboten. Angriffe radikaler Hindus auf angebliche Kuhschmuggler und Menschen, denen sie den Konsum von Rindfleisch vorwerfen, kommen immer wieder vor. Die Opfer sind meist Muslime. (dpa)

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