Spanisches Fischerboot mit Migranten darf nach Malta

Ein spanisches Fischerboot mit Migranten an Bord darf nach mehr als einer Woche auf dem Mittelmeer doch in Malta anlegen. Die elf Menschen auf dem Schiff dürften auf der Insel an Land, teilte die spanische Vize-Regierungschefin Carmen Calvo am Sonntag in Madrid mit. Die spanische Regierung habe vom ersten Tag an dafür gearbeitet, dass das Schiff in den nächstgelegenen und sicheren Hafen einfahren kann.

Die Menschen waren von der Küste Nordafrikas aus in See gestochen. Nach der Rettung am Donnerstag vor einer Woche bekam der Kapitän des Schiffs "Nuestra Madre Loreto" aber weder von Italien noch von Malta die Erlaubnis, in einen Hafen einzufahren. Der Kapitän sagte der spanischen Zeitung El País, dass sich die Migranten geweigert hätten, zurück in das Bürgerkriegsland Libyen gebracht zu werden.

Italien hat seine Häfen für Migranten weitestgehend geschlossen. Auch Malta hat Schiffen mit Flüchtlingen mehrmals die Einfahrt untersagt. Beide Länder pochen darauf, dass ankommende Migranten in Europa verteilt werden sollen. (dpa)

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