Israels Polizei empfiehlt Anklage gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu

Die israelische Polizei empfiehlt eine Anklage gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem weiteren Korruptionsfall. Es gebe ausreichende Beweise für Bestechung, Betrug und Untreue Netanjahus im sogenannten Fall 4.000, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung der Polizei. Auch seine Frau Sara sei beteiligt gewesen.

Die Polizei hatte bereits empfohlen, den Politiker wegen Korruption in zwei anderen Fällen anzuklagen. Die Entscheidung, ob wirklich Anklage erhoben wird, liegt beim Generalstaatsanwalt. Der Ministerpräsident bestreitet ein Fehlverhalten und stellt die Vorwürfe gegen ihn als Hexenjagd der Medien dar. In dem neuen Fall wird Benjamin Netanjahu verdächtigt, als Kommunikationsminister dem Telekommunikationsunternehmen "Bezeq" rechtliche Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium "Walla" positiv über ihn berichtet haben. Die Polizei empfiehlt auch eine Anklage des "Bezeq"-Besitzers Schaul Elovitch. (dpa)

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