Erstes Mordurteil gegen Polizisten im philippinischen Anti-Drogen-Kampf gefällt

Drei philippinische Polizisten wurden des aufsehenerregenden Mordes am 17-jährigen Kian Delos Santos im Jahre 2017 schuldig gesprochen und zu je 40 Jahren Haft verurteilt. Dies ist das erste Strafurteil gegen Polizeibeamte seit Beginn des drakonischen Anti-Drogen-Kampfes, den der Präsident Rodrigo Duterte im Jahre 2016 abgesegnet hatte.

Delos Santos sei am 16. August 2017 getötet worden, teilt CNN mit. In derselben Nacht fielen weitere 81 Menschen wegen Verdachts auf Drogenhandel einer umfassenden Polizei-Razzia zum Opfer. Die Verurteilten wiesen alle Vorwürfe zurück und behaupteten stattdessen, aus Notwehr gehandelt zu haben. Die Aufnahmen der Überwachungskameras widerlegten jedoch ihre Angaben, indem sie zeigten, dass der Jugendliche auf einem Basketballplatz ohne Widerstand erschossen wurde.

Der Fall Santos wurde zum brisantesten in der Mordserie an als Drogendealer Verdächtigten und fand landesweit große gesellschaftliche Resonanz. Laut Angaben der Polizei forderte die Anti-Drogen-Kampagne auf den Philippinen zum heutigen Stand circa 5.000 Menschenleben.

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