Genetisch veränderte Babys: Peking ordnet Untersuchung an

Chinas Regierung hat eine Untersuchung angeordnet, nachdem ein chinesischer Wissenschaftler die weltweit erste Geburt genmanipulierter Babys verkündet hat. Die Lokalregierung der Provinz Guangdong, wo der Forscher nach eigenen Angaben seine Experimente durchgeführt hat, wurde zu einer "unverzüglichen Untersuchung" aufgefordert. Das teilte die Nationale Gesundheitskommission in Peking am Dienstag mit.

Der Fall müsse in Übereinstimmung mit den Gesetzen behandelt werden, die auf dem Grundsatz basieren, für die Gesundheit der Menschen Verantwortung zu tragen. 

Der Forscher He Jiankui hatte einen weltweiten Aufschrei unter Wissenschaftlern und Ethikern ausgelöst, als er die Geburt der ersten genmanipulierter Babys verkündet hatte. "Bei den Experimenten handelt es sich um unverantwortliche Menschenversuche", betonte Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt seien solche Ansätze aufs Schärfste zu kritisieren.  

Auch von chinesischen Forschern kam massive Kritik: "Direkte Versuche am Menschen können nur als verrückt beschrieben werden", hieß es in einem am Montag veröffentlichten Schreiben, das 122 Forscher unterzeichneten. Die Versuche seien ein "schwerer Schlag für die weltweite Reputation der chinesischen Wissenschaft". (dpa)

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