Samsung entschuldigt sich für Todes- und Krankheitsfälle

Nach Krebserkrankungen und Todesfällen unter hunderten Arbeitern in seinen Chip- und Display-Fabriken hat sich der Technologieriese Samsung offiziell entschuldigt. Firmenpräsident Kim Ki Nam äußerte am Freitag laut südkoreanischen TV-Sendern sein Bedauern darüber, nicht "genug gegen potenzielle Gesundheitsrisiken in den Produktionslinien für Chips und LCD-Bildschirme" getan zu haben.

"Wir entschuldigen uns aufrichtig bei denen, die unter Krankheiten gelitten haben, sowie bei den Familien." Samsung stimmte einer Regelung über Schmerzensgeldzahlungen zu. Der Schritt des Marktführers bei Speicherchips, Smartphones und TV-Geräten folgte einem jahrelangen Streit mit Vertreter der Opfer-Familien. Beide Seiten hatten in diesem Monat zugestimmt, den Entscheidungen eines Schlichtungskomitee zu folgen und den Streit beizulegen. Samsung erklärte sich unter anderem dazu bereit, in den nächsten zehn Jahren bis zu 116.000 Euro (150 Millionen Won) Schmerzensgeld an ehemalige und jetzige Mitarbeiter zu zahlen, wenn deren Erkrankung auf den Umgang mit Chemikalien am Arbeitsplatz zurückgeführt werden kann.

Die Regelung gilt für alle, die seit Mai 1984 in den Halbleiter- und LCD-Anlagen gearbeitet haben. Samsung hatte sich schon einmal im Mai 2014 bei Beschäftigten und ihren Familien entschuldigt, die an Leukämie oder anderen Krebsarten erkrankt waren, aber auch betont, der Konzern erkenne keinen Zusammenhang an. (dpa)

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