Saudischer Kronprinz erstmals seit Khashoggi-Affäre im Ausland

Erstmals seit Bekanntwerden der Khashoggi-Affäre ist der in die Kritik geratene saudische Kronprinz Mohammed bin Salman am Donnerstag zu einer Auslandsreise aufgebrochen. Nach Mitteilung des Hofes in Riad wolle er "mehrere verwandte arabische Staaten" besuchen, berichtete die Staatsagentur SPA. Erste Station seiner Reise sind die mit Saudi-Arabien verbündeten Vereinigten Arabischen Emirate.

Beim anstehenden G20-Gipfel im argentinischen Buenos Aires ab 30. November könnte es laut der türkischen staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zu einem ersten Aufeinandertreffen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit dem saudischen Kronprinzen kommen. Die türkische Regierung lanciert seit Wochen Details zum Fall Kashoggi, die Saudi-Arabien schwer unter Druck setzen.

Der saudische Regierungskritiker Jamal Khashoggi hatte am 2. Oktober das Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul betreten, um Dokumente für die Hochzeit mit seiner türkischen Verlobten abzuholen. Er tauchte nie wieder auf. Nach bisherigen Kenntnissen wurde er noch am selben Tag im Konsulatsgebäude getötet. Saudische Beamten leugneten wiederholt die Verbindung des Kronprinzen zu dem Todesfall. (dpa)

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