Notlandung wegen Sabbats: Ultraorthodoxe Juden nötigen Flugbegleiter zu Zwischenstopp

Weil ein Flug um mehr als fünf Stunden verspätet wurde und nicht mehr vor dem Eintreten des Sabbats landen konnte, ist es an Bord einer El-Al-Maschine zu Tätlichkeiten gekommen. Eine Gruppe charedischer Juden warf der Flugbesatzung Betrug und "Kidnapping" vor und zwang sie, das Flugzeug umzuleiten.

Der Flieger sollte am Donnerstag um 18:30 Uhr Ortszeit aus New York starten und am Freitagnachmittag in Tel Aviv ankommen. Doch wegen eines Schneesturms wurde die Maschine um 5,5 Stunden vom Abflug abgehalten. Indessen bat eine Gruppe frommer Juden, denen das jüdische Religionsgesetz Reisen am Sabbat untersagt, die Flugbegleiter, sie von Bord des Flugzeugs in New York gehen zu lassen. Der Flieger startete aber trotzdem kurz darauf in Richtung Israel, indem den besorgten Passagieren versichert wurde, die Verspätung einzuholen. Als es jedoch klar wurde, dass es nicht möglich war, Israel vor Beginn des jüdischen Ruhetages zu erreichen, lehnten sich die empörten Fluggäste gegen das Flugpersonal auf. Sie sollen eine Stewardess angeschrien und geschubst haben mit der Forderung, das Flugzeug sofort zum Landen zu bringen, teilte die Zeitung The Jerusalem Post unter Berufung auf einen Facebook-Beitrag einer Augenzeugin des Zwischenfalls, Roni Meital, sowie eine Mitteilung der Fluggesellschaft mit. Die Maschine musste schließlich in Athen notlanden, während die restlichen Passagiere ihre Reise nach Tel Aviv mit einem Ersatzflug fortsetzen konnten.

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