Eine Tote und 400 Verletzte bei Protesten in Frankreich - Regierung bleibt bei Steuererhöhungen

Trotz massenhafter Proteste am Wochenende will Frankreichs Regierung an geplanten Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel festhalten. Man werde den abgesteckten Kurs halten, sagte Premierminister Édouard Philippe am Sonntagabend im Sender France 2. Ziel sei, "dass die Steuern schwerer auf CO2 und Umweltverschmutzung lasten als auf der Arbeit".

Er habe die Forderungen der Protestierenden gehört, sagte Philippe. Aber eine Regierung, die bei Schwierigkeiten ständig einlenke, führe Frankreich nicht in die richtige Richtung.

Am Samstag und Sonntag hatten in ganz Frankreich Zehntausende Menschen gegen die geplanten Steuererhöhungen und die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron demonstriert. Der Protest hatte sich unter dem Namen "Gilets Jaunes" (dt. gelbe Westen) formiert, in Anspielung auf die Warnwesten, die auch in Frankreich jeder Autofahrer dabeihaben muss. Mit Straßenblockaden legten die Gelbwesten mancherorts den Verkehr lahm. Es kam zu vielen Unfällen, als Autofahrer versuchten, ihre Wagen durch die Sperrungen zu steuern. Eine Frau starb, mehr als 400 Menschen wurden verletzt. (dpa)

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