Putin zur westlichen Kritik an Wahlen im Donbass: "Zuerst die politischen Morde dort verurteilen"

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Kritik der westlichen Länder und der Ukraine an den Wahlen in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk richtigstellend kommentiert. "Zur Verurteilung dieser Wahlen, durch wen auch immer: Wir haben aus irgendeinem Grund keine Verurteilung der Morde vernommen, die auf dem Territorium der nicht anerkannten Republiken stattfinden."

"Zuerst hätte man die Morde verurteilen müssen, die dort aus politischen Motiven stattfinden", wies Putin auf der Pressekonferenz zu den Ergebnissen seines Singapur-Staatsbesuchs hin. Damit verwies der russische Präsident auf die Ermordung des Kommandanten Arsen "Motorola" Pawlow und des Oberhauptes der Volksrepublik Donezk Alexander Sachartschenko. Entgegen der westlichen und ukrainischen Kritik an den Wahlen verstießen die Wahlen in Donezk und Lugansk eben nicht gegen die Minsker Abkommen, war aus dem Kreml zu vernehmen.

Putin brachte seinerseits berechtigte Kritik an – es sei die Politik der jetzigen ukrainischen Regierung, die keinerlei Willen zeige, die Minsker Abkommen zu erfüllen, wodurch eine friedliche Lösung für den Donbass-Konflikt in weite Ferne rücke: "Es passiert – nichts. Bis jetzt ist nicht einmal das vom ukrainischen Parlament verabschiedete Gesetz über den Sonderstatus des Donbass in Kraft getreten. Es ist der entscheidende Punkt einer Deeskalation. Als gehe alles seinen Gang: Alle erwarten von Russland, dass wir auf irgendeine Weise die Minsker Abkommen erfüllen – doch dass die Kiewer Regierung nichts tut, wird von allen mit Vorliebe ignoriert."

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