Nach Geldwäsche-Vorwürfen: EZB entzieht maltesischer Pilatus Bank Lizenz

Nach Geldwäsche-Vorwürfen hat die Europäische Zentralbank (EZB) der maltesischen Pilatus Bank die Lizenz entzogen. Das teilte die maltesische Finanzaufsichtsbehörde MFSA am Montag mit. Sie hatte bei der EZB einen entsprechenden Schritt beantragt. Das Kreditinstitut stand im Mittelpunkt der Berichterstattung der vor einem Jahr getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia über Vorwürfe von Korruption und Geldwäsche maltesischer Regierungsmitglieder.

Im März war der Chef der Bank in den Vereinigten Staaten festgenommen worden, weil er US-Sanktionen gegen den Iran umgangen und Gelder in Millionenhöhe durch das dortige Finanzsystem geschleust haben soll. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) hatte der maltesischen Geldwäschebehörde im Juli Mängel bei der Aufsicht der Pilatus Bank und bei der Anwendung der EU-Geldwäscherichtlinien vorgeworfen.

Die Bloggerin Daphne Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 in der Nähe ihres Hauses auf der Mittelmeerinsel getötet worden. Der Anschlag hatte das kleine EU-Land geschockt und auch international Wellen geschlagen. Auf Malta kam es zu Protesten gegen Korruption und gegen eine Unterwanderung des politischen Systems durch Kriminelle. (dpa)

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