Bahrainer Gericht verurteilt Oppositionsführer wegen Spionage zu lebenslanger Haft

Der schiitische Oppositionsführer in Bahrain ist von einem Berufungsgericht im Golfstaat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es am Sonntag als erwiesen an, dass Ali Salman, Anführer der Wifak-Gesellschaft, im Auftrag des Nachbaremirats Katar spioniert hatte. Neben Salman sollen auch zwei weitere, im Exil lebende Männer lebenslang in Haft. Ein Anwalt der drei Angeklagten kündigte an, Berufung einzulegen.

Ein Gericht in Bahrain hatte Salman und die beiden anderen Angeklagten im Juni zunächst freigesprochen. Ihnen wurde vorgeworfen, Kontakte mit Katar geknüpft zu haben, um gegen die Regierung des Landes vorzugehen. Katar wird seit mehr als einem Jahr von einer Reihe von Golfstaaten blockiert, darunter auch von Bahrain. Offiziell werfen die Länder Doha vor, Terroristen zu finanzieren. In Bahrain leben mehrheitlich Schiiten, dort herrscht jedoch ein sunnitisches Königshaus. Seit dem Jahr 2016 ist die Wifak-Gesellschaft verboten, viele ihrer führenden Vertreter leben im Ausland. Ali Salman muss wegen einer anderen Verurteilung bereits eine mehrjährige Haftstrafe absitzen. (dpa)

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