Deutsche Wirtschaft warnt vor Folgen von US-Sanktionen gegen Iran

Die deutsche Wirtschaft hat US-Sanktionen gegen Teheran scharf kritisiert und vor massiven Folgen gewarnt. Mit der einseitigen Wiedereinführung weiterer Sanktionen wachse das Risiko der politischen Destabilisierung im Nahen Osten, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Instrumentalisierung der Weltwirtschaft für politische Ziele der USA belastet die internationalen Beziehungen und die transatlantische Partnerschaft."

Die meisten Staaten hätten erkannt, dass eine stärkere iranische Wirtschaft zur Stabilisierung der Region und Stärkung der Reformkräfte im Iran beitragen würde. "Die neuerlichen US-Sanktionen schränken die wirtschaftlichen Perspektiven des Irans unnötig ein", fügte Dieter Kempf hinzu.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Handelsbeziehungen seien von den Sanktionen im Finanz- und Logistiksektor deutlich betroffen. Der Zahlungsverkehr gestalte sich bereits sehr schwierig, da kaum mehr Banken Geschäfte mit dem Iran abwickelten. "Deutsche Unternehmen ziehen sich angesichts der aktuellen Lage vermehrt aus der Islamischen Republik zurück und schließen ihre Repräsentanzen." (dpa)

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