Kabul verliert Kontrolle in Afghanistan - kaum Fortschritte gegen Taliban

Die afghanische Regierung kontrolliert nach Angaben des US-Sonderinspektors für den Wiederaufbau nur noch etwas mehr als die Hälfte aller Distrikte des Landes. Während lokale Sicherheitskräfte Rekordverluste erlitten haben, konnten sie nur minimale oder gar keine Fortschritte gegen die Taliban machen.

Ende Juli hatten afghanische Sicherheitskräfte die Kontrolle über 55,5 Prozent der Distrikte, teilte der Inspektor in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht mit. Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015.

Laut dem Bericht stieg die Zahl der umkämpften Provinzen, die weder von der Regierung noch von den Talibankontrolliert werden, um 10 auf 132 der insgesamt 407. Demnach ist ein Drittel (32,4 Prozent) der Distrikte in dem südasiatischen Land umkämpft.

Etwa zwölf Prozent der Distrikte stehen laut dem Bericht der vom US-Kongress geschaffenen Aufsicht unter der Kontrolle der Taliban. Ende Juli waren es 49 der 407 Distrikte. Im Mai waren es noch 59.

Laut dem Bericht sind die afghanischen Sicherheitskräfte dünn besetzt, während Militante ihre Angriffe auf die afghanische Regierung und Einrichtungen der Sicherheitskräfte verstärken.

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