Bundesregierung weist Reparationsforderungen aus Polen zurück

Kurz vor den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen hat die Bundesregierung Forderungen nach Reparationen für Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg erneut zurückgewiesen. "Die Haltung der Bundesregierung dazu ist bekannt und hat sich nicht verändert", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag.

Polens Präsident Andrzej Duda hatte zuvor in einem Interview der Bild am Sonntag gesagt, dass Reparationszahlungen für ihn "kein erledigtes Thema" seien. Er verwies auf Gutachten des früheren Präsidenten Lech Kaczynski und Zwischenergebnisse einer Untersuchung des polnischen Parlaments. Daraus gehe hervor, "dass unsere Verluste nicht entschädigt wurden".

Für Deutschland ist das Thema dagegen mit dem im Jahre 1990 unterzeichneten Zwei-plus-Vier-Vertrag abgeschlossen, der die internationale Grundlage für die deutsche Wiedervereinigung war. Darin heißt es, es seien "keine weiteren Reparationen" vorgesehen.

Am Freitag kommen Mitglieder beider Regierungen unter Leitung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Warschau zusammen. (dpa)

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