Saudi-Arabien räumt Tod von Journalist Dschamal Chaschukdschi ein

Mehr als zwei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden von Dschamal Chaschukdschi hat Saudi-Arabien den Tod kritischen Journalisten eingeräumt. Vorläufige Ergebnisse hätten gezeigt, dass es zwischen Chaschukdschi und mehreren Personen im Istanbuler Konsulat zu einem tödlichen Streit gekommen sei, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur "Spa" am späten Freitagabend. 18 saudische Staatsangehörige seien festgenommen worden, darunter auch der Vizechef des Geheimdienstes.

US-Präsident Donald Trump begrüßte die Festnahmen in Saudi-Arabien, hielt den Fall aber noch nicht für restlos aufgeklärt. "Es ist nur ein erster Schritt, aber es ist ein großer erster Schritt", sagte der Republikaner am Freitagabend (Ortszeit) in Arizona. Gleichzeitig betonte Trump: "Wir haben einige Fragen." Er wolle deshalb mit Kronprinz Mohammed bin Salman sprechen. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich "zutiefst beunruhigt" zum Tod Chaschukdschis und kondolierte der Familie des Journalisten.

Der im US-Exil lebende Regierungskritiker Dschemal Chaschukdschi hatte am 2. Oktober das saudische Konsulat in Istanbul betreten, um Papiere für seine Hochzeit mit einer Türkin abzuholen. Seitdem wurde er vermisst. (dpa)

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