Roskosmos-Sonderkommission gibt Monteuren und deren Vorgesetzten Schuld an der Sojus-Havarie

Eine Sonderkommission der russischen Weltraumbehörde Roskosmos und Ermittler haben am Donnerstag die wahrscheinliche Ursache am glimpflich ausgegangenen Fehlstart der Sojus-Rakete am 11. Oktober vorläufig festgelegt: Sie sehen ihn in einem Fehler beim Zusammenbau der Rakete.

"Die Schuld der einzelnen Mitarbeiter wird ermittelt. Schuld hat nicht nur derjenige, der unmittelbar etwas falsch gemacht hat, sondern auch sein Vorgesetzter, sowie die Kontrolleure – es war ihre Aufgabe, falsche Abläufe zu verhindern", zitiert die Nachrichtenagentur RIA Nowosti ihre interne Quelle auf dem Weltraumhafen Baikonur.

Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hat angesichts des Sojus-Fehlstarts strengere Überwachungsmaßnahmen beim Zusammenbau künftiger Sojus-Raketen und –Raumschiffe anberaumt – zusätzliche Kontrollen mit Messwerkzeug sowie Videoregistratoren bei jedem Monteur und Kontrolleur. Die so gesammelten Daten sollen "den gesamten Nutzungszeitraum hindurch, bis zum Recycling des Produktes, aufbewahrt werden", zitiert ihn die Nachrichtenagentur RBC.

Die Sonderkommission stellt eine endgültige Ursachenermittlung zum Ende dieser Woche in Aussicht.

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