Kanada legalisiert Cannabis – und bildet erste Fachkräfte für neue Industrie-Branche aus

Am Mittwoch ist in ganz Kanada das Gesetz in Kraft getreten, das den Besitz und Konsum von Marihuana zu Rekreationszwecken legalisiert. Das Niagara College in der kanadischen Provinz Ontario reagierte auf die Neuerung sofort mit einem Ausbildungskurs, der frische Fachkräfte für die expandierende Branche liefern soll. Die ersten 24 Studenten meldeten sich bereits dafür an und sollen nach Abschluss ihres Studiums offiziell dazu bescheinigt werden, Cannabis anzubauen.

In speziell eingerichteten Räumen würden sie an 50 Hanf-Klonen lernen, die Pflanzen richtig zu bewässern, zu düngen, zu schützen, mit Strichcodes zu versehen, auf chemische Substanzen zu prüfen, zu ernten und zu trocknen, teilte der Koordinator des Programms, Bill MacDonald, gegenüber Reuters mit. Außerdem sollen die Studenten einen Überblick über die Geschäftsseite des Cannabis-Anbaus bekommen, indem sie die Arbeits- und Betriebskosten selbstständig errechnen. Das Einzige, was für die Lehrlinge absolut tabu bleibe, sei der Konsum ihrer eigenen Ernte – am Ende des Studiums müssen alle Pflanzen vernichtet werden.

Das neue Gesetz berechtigt alle volljährigen Kanadier, Cannabis-Öl, -Samen und –Pflanzen von lizensierten Einzelhändlern legal zu kaufen sowie bis zu 30 Gramm getrocknete Marihuana-Blätter in der Öffentlichkeit zu besitzen, schreibt BBC. Ebenso dürfen kanadische Bürger bis zu vier Cannabis-Pflanzen in ihren Haushalten anbauen.

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