Flut auf Mallorca: Deutscher Lebensretter erhält Verdienstmedaille

Ein deutscher Lebensretter, der nach der Unwetterkatastrophe auf Mallorca ein siebenjähriges Mädchen aus den Fluten gezogen hatte, wird auf der Insel mit einer Verdienstmedaille geehrt. Die Auzeichnung werde dem Brandenburger Daniel Thielk im November verliehen, zitierte das "Mallorca Magazin" am Mittwoch den Fremdenverkehrsverband von Mallorca. "Ich habe sie am Arm aus dem reißenden Strom gezogen. Sie wollte mich gar nicht mehr loslassen", hatte Thielk nach der Rettung dem Sender RTL erzählt.

Die Siebenjährige ist die Schwester eines achtjährigen Jungen, der von Rettungskräften auch eine Woche nach der Sturzflut im Osten der Baleareninsel noch immer gesucht wird. Es wird vermutet, dass das Kind ins Meer gespült worden sein könnte. Die Mutter war in den Wassermassen ums Leben gekommen. Die Familie des Mädchens hatte dem Deutschen vor wenigen Tagen persönlich für seinen Einsatz gedankt.

Derweil haben Experten errechnet, dass die Flutwelle, die am Abend des 9. Oktober vermutlich alle der bislang geborgenen zwölf Opfer in den Tod gerissen hat, mindestens fünf Meter hoch war. Unter den Toten sind auch drei Deutsche.

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Die Mallorca Zeitung schrieb unter Berufung auf die Koordinatoren der Rettungsaktionen, es habe sich um einen so genannten "umgekehrten Tsunami" gehandelt, bei dem sich Wasser in den Bergen ansammelt und dann ins Tal schießt - wobei es alles mitreißt, das im Weg ist. Von dem sintflutartigen Regen mit anschließender Flut war vor allem der Ort Sant Llorenç des Cardassar betroffen, der tagelang unter Schlammmassen versank.