Prominenter Stammzellenforscher fälscht Daten in mindestens 31 Studien

Zwei angesehene US-Krankenhäuser haben mehreren Fachjournalen empfohlen, die Studien eines prominenten Arztes zurückzuziehen. Der Kardiologe Piero Anversa soll in mindestens 31 Veröffentlichungen Daten fabriziert bzw. gefälscht haben. Seine Forschung diente als Grundlage für die kardiale Stammzelltherapie.

In seiner ersten Studie, die im Jahr 2001 veröffentlicht wurde, behauptete Anversa, Stammzellen gefunden zu haben, die den geschädigten Herzmuskel regenerieren könnten. Die revolutionäre Entdeckung führte zu zahlreichen klinischen Proben und zur Bildung von Start-up-Unternehmen, die auf der Grundlage seiner Studie neue Behandlungen für Herzinfarkte und Schlaganfälle entwickeln wollten. Anversa führte seine Forschungen an der Harvard Medical School und am Brigham and Women's Hospital durch. Nachdem diese im April 2017 seine Arbeit überprüft hatten, kam der Verdacht auf, dass der Arzt sich die Forschungsfinanzierung mithilfe von betrügerischen Daten gesichert hatte. Andere Forscher auf seinem Gebiet begannen ebenso zu vermuten, dass seine Arbeit gefälscht war, da sie seine Ergebnisse nicht reproduzieren konnten. Dr. Irving Weissman von der Stanford University und Dr. Charles Murry von der University of Washington fanden heraus, dass Knochenmarkzellen, die in das Herz eingeführt wurden, nur Knochenmarkszellen bleiben. Anversa verklagte Harvard und Brigham im Jahr 2014 wegen Rufschädigung. Die Harvard-Klinik gab nicht bekannt, warum sie so lange gebraucht hatte, um Anversas Arbeit zurückzuziehen.

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