Abschiebung von 9/11-Terrorhelfer Motassadeq eingeleitet

Mit Fußfesseln und verbundenen Augen auf dem Weg nach Marokko: Nach knapp 15 Jahren Haft ist der 9/11-Terrorhelfer Mounir el Motassadeq für seine geplante Abschiebung von der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel zum Hamburger Flughafen gebracht worden. Schwerbewaffnete Polizisten hatten ihn am Montagmittag im Hubschrauber von der Justizvollzugsanstalt abgeholt und zum Helmut-Schmidt-Airport gebracht. Von dort wurde er in einem Hubschrauber der Bundespolizei weiter geflogen.

Motassadeq war Mitglied der sogenannten Hamburger Zelle um den Todespiloten Mohammed Atta, der im Jahr 2001 eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte. Der Hamburger Gruppe gehörten noch zwei weitere der insgesamt vier 9/11-Terrorpiloten und neben Motassadeq noch mindestens fünf Unterstützer an.

Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) hatte ihn wegen Beihilfe zum Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 15 Jahren Haft verurteilt. Motassadeqs reguläre Haftzeit wäre im November abgelaufen.

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Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums hatte kürzlich erklärt, dass Abschiebungen dieser Art immer in enger Abstimmung zwischen Landes- und Bundesbehörden geplant würden. Rückführungen nach Marokko seien etwas komplizierter, weil das nordafrikanische Land keine Charterflüge bei Abschiebungen zulasse. Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde sagte am Montag dazu, alle hierfür erforderlichen Vorbereitungen seien planmäßig getroffen worden. (dpa)