Russland und USA wollen wieder Raumfahrer zur ISS bringen – Gerst soll im Dezember zurückkehren

Nach dem missglückten Start einer russischen Sojus-Rakete wollen Russland und die USA wieder zügig bemannte Flüge zur Internationalen Raumstation ISS schicken. "Wir werden versuchen, den Start der nächsten Besatzung möglichst vorzuziehen", sagte Sergej Krikaljow von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Auch die US-Raumfahrtbehörde NASA rechnet nicht mit Verzögerungen bei der Rückkehr des deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Erde.

Der Rückflug von der Internationalen Raumstation (ISS) werde nach jetzigem Stand wie geplant im Dezember stattfinden, sagte NASA-Chef Jim Bridenstine am Freitag in Moskau. Einen genauen Plan werde es aber erst nach Abschluss der Untersuchungen zu dem Vorfall geben. Die NASA will ihre Astronauten weiter mit der russischen Technologie in den Weltraum befördern. "Ich habe sehr großes Vertrauen in das System. Es hat sich über Jahre als belastbar und sehr sicher erwiesen", sagte Bridenstine. Der Vorfall werde die Zusammenarbeit zwischen der NASA und Roskosmos nicht beeinflussen, so der NASA-Chef. "Wir schaffen gemeinsam im Weltall so viel mehr. Allein könnten wir das nie vollbringen", betonte er. "Ich glaube zu 100 Prozent, dass die politischen Auseinandersetzungen nicht mit dem Weltraum in Verbindung stehen."

Am Donnerstag war es zum Fehlstart einer Sojus-Rakete gekommen. Russland setzte daraufhin bemannte Starts mit den Sojus-Raketen vorerst aus, bis die Unfallursache geklärt ist. Gerst ist seit Juni auf der ISS und hat dort seit Anfang Oktober als erster Deutscher das Kommando inne. (dpa/rt deutsch)

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