Nachwuchs von zwei Müttern: Wissenschaftler zeugen gesunde Mäusebabies von Nagerweibchen

Forscher der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben einen Durchbruch in der globalen Epigenetik erzielt, indem sie zum ersten Mal Mäuse ohne Einsatz von männlichen Keimzellen erfolgreich fortpflanzen konnten. Eine Befruchtung durch gleichgeschlechtliche Eltern gelang auch umgekehrt – mit dem Unterschied, dass die von zwei Vätern stammenden Nager nur wenige Stunden nach der Geburt überlebt haben.

Das ist der erste bekannte Fall einer Parthenogenese – der eingeschlechtlichen Fortpflanzung aus unbefruchteten Eizellen – unter Säugetieren. Generell ist dieses Phänomen bisher nur für Insekten, Fische und Eidechsen bekannt. Mithilfe eines genetischen Schneidewerkzeugs schaltete das Forschungs-Team einzelne Regionen am Genom in den embryonalen Stammzellen eines Mäuseweibchens aus und injizierte diese in die Eizelle eines anderen Weibchens. Auf diese Weise gelang es den Forschern, 29 lebendige und gesunde Tiere aus 210 Embryonen zu züchten, die später problemlos Geschlechtsreife erreichten und ihren eigenen Nachwuchs auf natürlichem Wege bekamen.

Obwohl das selbe Experiment mit männlichen Keimzellen zunächst auch gelang war, überlebte keine von den dadurch gezeugten zwölf Mäusen länger als 48 Stunden.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Cell Stem Cell veröffentlicht.

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