Platzende Köpfe und kochendes Blut: Tod der Opfer von Pompeji wohl grausamer als gedacht

Nach einer eingehenden Untersuchung von Überresten der Opfer eines der katastrophalsten Vulkanausbrüche in der Geschichte der Menschheit haben Wissenschaftler eine sensationelle Hypothese aufgestellt. Die Temperaturen bei der legendären Pompeji-Eruption im Jahr 79 n. Chr. sollen so hoch gewesen sein, dass sie die inneren Organe und Körperflüssigkeiten der Toten zum Kochen gebracht haben könnten, wodurch schließlich deren Schädel explodiert sein könnten.

Ein italienisches Forschungsteam untersuchte archäologische Funde von etwa 300 Menschen, die zur Zeit des Großausbruchs des Vesuvs vor beinahe 2.000 Jahren in der ehemaligen römischen Stadt Herculaneum gewohnt hatten. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift PLOS One.

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Demnach sollen große Rückstände von Eisen und Eisenoxiden auf den Knochen der Opfer als Zeugnis dafür dienen, dass ihre Körpersäfte und Weichgewebe bei Temperaturen von bis zu 500 Grad Celsius extrem schnell verdampft seien. "Eine sorgfältige Inspektion von Skeletten der Opfer hat Risse und Brüche in den Schädeln sowie Schwärzungen auf deren Innen- und Außenseite gezeigt, die auf Ausschwitzungen aus Schädelöffnungen und gebrochenen Knochen zurückzuführen sind", heißt es in der Studie. Weitere Analysen sollen zusätzliche Beweise für die Hypothese liefern.