Lücken im Text, aber nicht im Gedächtnis: Forscher schaffen Satzschrift für bessere Merkfähigkeit

Die Wissenschaftler der RMIT University im australischen Melbourne haben die Schriftart Sans Forgetica entwickelt, deren Besonderheit darin besteht, dass manche Buchstaben fragmentiert sind. Doch so paradox das auch klingen mag, der auf den ersten Blick schwer wahrzunehmender Text soll helfen, sich das Gelesene besser zu merken.

Die fehlenden Fragmente von Buchstaben sollen das Gehirn beim Lesen dazu anregen, die Lücken gedanklich zu füllen, wobei sich die Lesegeschwindigkeit verlangsame, die Gedächtniskraft aber deutlich zunehme, schreibt die Zeitung Mirror unter Berufung auf einen der Urheber der Schrift, Stephen Banham.

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Um die Effektivität des neuen Zeichensatzes nachzuweisen, hätten die Forscher ein Experiment mit circa 400 Studenten durchgeführt. Diese seien in zwei Gruppen aufgeteilt worden und hätten zwei Varianten von ein und demselben Text zum Lesen bekommen – in den Satzschriften Arial und Sans Forgetica. Laut den Ergebnissen des Tests konnten sich nur 50 Prozent der Teilnehmer aus der Arial-Gruppe an den Inhalt des Texts erinnern können, während die zweite Gruppe um sieben Prozent besser abgeschnitten habe.

Der vorgegebene Font sei allerdings nur für kurze Schriften empfehlenswert – langes Lesen in Sans Forgetica könne womöglich "Kopfschmerzen verursachen", warnte Banham.