Guatemalas Ex-Vizepräsidentin zu 15 Jahren Haft verurteilt

Die frühere guatemaltekische Vizepräsidentin Roxana Baldetti muss wegen Korruption in Haft. Ein Gericht in Guatemala-Stadt verurteilte die 56-Jährige am Dienstag zu 15 Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Es sei bewiesen, dass Baldetti den Staat um drei Millionen Dollar betrogen habe, teilte das Gericht mit. Die Ex-Vizepräsidentin des mittelamerikanischen Landes muss sich noch in drei weiteren Fällen des Korruptionsvorwurfs vor Gericht verantworten.

Baldetti war Vizepräsidentin in der Regierung von Präsident Otto Pérez Molina, der bereits wegen Korruption inhaftiert ist. Der ehemalige Staatschef und seine damalige Vizepräsidentin sollen aus dem Regierungspalast heraus das kriminelle Netzwerk "La Línea" geführt haben. Die Gruppe ermöglichte es demnach Unternehmen, gegen Schmiergeldzahlungen Waren am Zollamt vorbei ins Land einzuführen. Dadurch gingen der Staatskasse Millionenbeträge verloren.

Aufgedeckt wurden die Machenschaften von der guatemaltekischen Generalstaatsanwaltschaft und der Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit der Vereinten Nationen (CICIG), dessen Leiter, Ivan Velásquez, zuletzt auch mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. (dpa)

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