Erste Solaranlage in Tschernobyl-Sperrzone geht offiziell ans Netz

In der Ukraine ist nahe der Atomruine Tschernobyl die erste Solaranlage in der Sperrzone offiziell ans Netz gegangen. "Das ist hier nicht nur eine neue Solaranlage, sondern eine neue Seite in der Geschichte der erneuerbaren Energien", sagte der Direktor des Unternehmens Solar Chernobyl, Jewgeni Warjagin, am Freitag.

Es sei seinen Worten zufolge weltweit die erste Solaranlage auf dem Gelände eines ehemaligen Atomkraftwerks. An der feierlichen Eröffnung nahmen auch Vertreter des deutschen Investoren Enerparc AG aus Hamburg teil. Die Montage der Anlage mit einer Leistung von einem Megawatt war im Dezember 2017 abgeschlossen worden. Etwa eine Million Euro seien in das Projekt investiert worden. Geplant sei ein Ausbau auf eine Leistung von 100 Megawatt, hieß es. 

1986 war der vierte Block des sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert und komplett zerstört worden. Die entstandene radioaktive Wolke verstrahlte große Gebiete im heutigen Weißrussland, der Ukraine und Russland. Zehntausende Anwohner im Umkreis von 30 Kilometern wurden umgesiedelt. (dpa)

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