Das Forscher-Team untersuchte Spermaproben von 34 Männern, von denen 22 im Kindesalter sexuell missbraucht worden waren. Bei dieser Gruppe stellte es insgesamt zwölf Genom-Abschnitte sicher, die durch sogenannte "molekulare Narben" geschädigt waren. Bei acht Abschnitten betrug die Methylierung – also die chemische Änderung in der Zusammensetzung der Grundbausteine der Erbsubstanz einer Zell-DNS – über zehn Prozent, bei einem sogar ganze 29 Prozent im Vergleich zu den Proben der restlichen Vergleichs-Teilnehmer der Studie.
Anhand von früher durchgeführten Experimenten mit Nagern kamen die Wissenschaftler zu der Schlussfolgerung, dass die Stressoren, die in der Kindheit auftreten, chemische Markierungen der DNS beeinträchtigen und schließlich mit hoher Wahrscheinlichkeit ängstliches Verhalten beim Nachwuchs vorprogrammieren.
Die Ergebnisse der Forschung wurden in der Fachzeitschrift Natureveröffentlicht.
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