Macron akzeptiert Rücktritt seines Innenministers nun doch

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Rücktritt des Innenministers Gérard Collomb nun doch angenommen. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf den Élyséepalast. Zuvor hatte Collomb gegen den ausdrücklichen Willen von Macron auf seinem Abgang aus der Regierung beharrt. Der 71-Jährige hatte der Zeitung "Le Figaro" gesagt, dass er ein von Macron zuvor abgelehntes Rücktrittsangebot aufrecht erhalte.

Collomb stand in der Kritik, seitdem er Mitte September angekündigt hatte, im kommenden Jahr aus der Regierung ausscheiden zu wollen. Er will dann 2020 bei der Kommunalwahl in Lyon antreten, wo er lange Bürgermeister war. Oppositionspolitiker sahen es als problematisch an, dass der Chef des wichtigen Innenministeriums gewissermaßen auf dem Absprung war.

Die Entscheidung der Nummer zwei der Regierung ist ein weiterer Schlag für Macron, nachdem erst vor rund einem Monat Umweltminister Nicolas Hulot überraschend zurückgetreten war. Der Innenminister galt lange als Schwergewicht der Regierung, er war auch sehr früh ein Unterstützer Macrons gewesen. (dpa)

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