Indonesischer Fluglotse, der trotz Erdbeben im Tower blieb bis letzter Flieger abhob, ist gestorben

Ein wahrer Held bis in den Tod: Der junge indonesische Fluglotse Anthonius Gunawan Agung ist am Freitag dem 28.09. als Letzter im Flugsicherungsturm des Flughafens von Palu in Indonesien geblieben, um der letzten Passagiermaschine zum sicheren Start zu verhelfen – obwohl das vom Erdbeben erschütterte Gebäude kurz vor dem Zusammenbruch stand und alle Kollegen geflohen waren. Nach Erfüllung seiner Pflicht ergriff auch Agung die Flucht, hat sich dabei jedoch tödlich verletzt.

Als das Erdbeben der Stärke 7,7 die Stadt auf der indonesischen Insel Sulawesi traf, bildeten sich tiefe Risse auf der Startbahn des Flughafens von Palu, Mutiara Sis Al Jufri. Während der Turm heftig von den Erdstößen schaukelte und seine Kollegen um ihr Leben rannten, stellte der Fluglotse sicher, dass die Batik Air-Maschine mit Flugnummer 6321 starten konnte, und gab ihr die Starterlaubnis.

Als die Maschine in Sicherheit abflog, erfasste ein weiteres Beben den Turm. Aus Angst, unter den Trümmern gefangen zu werden, sprang Agung vier Stockwerke vom Turm und landete auf dem Boden, wo er ein gebrochenes Bein und innere Verletzungen erlitt. Er erlag im Rettungsdienst-Hubschrauber seinen Verletzungen. Anthonius Gunawan Agung wurde mit militärischen Ehren zu Grabe getragen; die indonesische Luftraumaufsichtsbehörde AirNav Indonesia erhöhte posthum seinen Dienstrang um zwei Stufen.

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