Schwedische Aufsichtsbehörden: Jobwerbung mit Meme "Abgelenkter Freund" ist sexistisch

Schwedische Werbeaufsichtsbehörden haben die Firma "Bahnhof", die Dienstleistungen im Internet anbietet, wegen der Verwendung eines "sexistischen" Memes scharf kritisiert. Das Unternehmen habe in einer seiner Jobanzeigen in sozialen Medien ein bekanntes Bild aus dem Internet verwendet, das Frauen als "austauschbare Objekte" darstellt, hieß es in der Entscheidung der Behörde.

Das Meme "Distracted boyfriend" (zu Deutsch "Abgelenkter Freund") zeigt einen Mann und eine Frau, die sich an den Händen halten, wobei der Mann seinen Blick auf eine andere Frau wirft. Das Bild wurde  im Sommer 2017 viral.

In der Version von "Bahnhof" ist der Mann als "Du" bezeichnet, die aktuelle Freundin - als "dein aktueller Arbeitsplatz" und die andere Frau - als "Bahnhof". "Es porträtiert Frauen als austauschbare Objekte, und dass nur ihr Aussehen interessant sei", schrieb der Werbewächter in seiner Entscheidung. "Die Objektivierung wird durch die Tatsache verstärkt, dass Frauen als Kennzeichnung für einen Arbeitsplatz benutzt werden, während der Mann als Individuum dargestellt wird."

Das Unternehmen wurde im Internet stark für die Anzeige kritisiert. "Ich sehe wirklich nicht die 'lustige und humorvolle' Seite davon und ich bin absolut nicht allein damit", schrieb ein empörter Nutzer. Zu ihrer Verteidigung behaupteten Bahnhofsgeschäftsführerin Anya Alenberg und CEO Jon Karlung, der Post habe gezeigt, "dass Bahnhof ein attraktiver Arbeitgeber ist". "Jeder, der der Internet- und Meme-Kultur folgt, weiß, wie das Meme benutzt und interpretiert wird", hieß es.

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