Oppositionskandidat gewinnt Präsidentenwahl auf den Malediven

Der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih hat überraschend die Präsidentenwahl auf den Malediven gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen bei der Wahl vom Sonntag lag er mit gut 58 Prozent uneinholbar vorn, wie das Staatsfernsehen der als Urlaubsparadies bekannten Inselkette im Indischen Ozean am Montagmorgen (Ortszeit) berichtete. Der seit 2013 regierende Amtsinhaber Abdulla Yameen, der als Favorit ins Rennen gegangen war, kam auf knapp 42 Prozent.

Solih, ein erfahrener Politiker der Maldivian Democratic Party, war als Kandidat eines Bündnisses von Oppositionsparteien angetreten. Im Wahlkampf hatte er versprochen, die Korruption zu bekämpfen. 

Gewählt wurde ein halbes Jahr nach dem Ende eines 45-tägigen Ausnahmezustands, den Yameen im Februar ausgerufen hatte. Die Regierung hatte sich geweigert, eine Anordnung des Obersten Gerichts umzusetzen, inhaftierte Oppositionspolitiker freizulassen. Sie warf der Opposition einen Putschversuch vor und nahm zahlreiche Menschen fest. (dpa)

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