Fährunglück in Tansania: Retter finden Überlebenden und bergen mehr als 220 Leichen

Retter haben nach dem schweren Fährunglück auf dem Victoriasee in Tansania mehr als 220 Leichen geborgen. Bis Sonntagmittag konnten 217 Opfer identifiziert werden. Zwei Tage nach dem Unglück sei ein Überlebender gefunden worden, teilte Verkehrsminister Isack Kamwelwe der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei ihm handele es sich um einen Ingenieur der Fähre, er sei in kritischem Zustand. Rund 100 Menschen waren direkt nach dem Unglück am Donnerstag gerettet worden.

Ausgelegt war die Fähre für 101 Personen. Nach ersten Schätzungen waren aber mehr als 300 Menschen an Bord. Als Hauptgrund für das Unglück nannte Präsident John Magufuli die Überladung des Fährschiffs und ordnete die Festnahme der Verantwortlichen an. Als erster wurde nach einem Bericht der Zeitung The Citizen der Kapitän der Unglücksfähre in Gewahrsam genommen, der sich zum Zeitpunkt des Kenterns nicht an Bord befunden haben soll. Die Regierung bot den Familien der Opfer 500.000 Tansania-Schilling (etwa 186 Euro) als Kompensation an. (dpa)

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