Recep Tayyip Erdoğan wünscht sich Ende von Spannungen mit Deutschland

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will mit seinem Staatsbesuch in Deutschland die Spannungen zwischen Berlin und Ankara «vollständig» hinter sich lassen. Das habe bei seinem Besuch Priorität, sagte der Politiker am Sonntag vor seinem Abflug zur UN-Vollversammlung in New York. Weitere Themen seien die wirtschaftliche Zusammenarbeit, die angestrebte EU-Mitgliedschaft der Türkei und der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus.

Der türkische Staatschef sagte, er wolle zudem deutlich machen, dass die Türkei einen entschlosseneren Kampf gegen Aktivitäten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der Gülen-Bewegung in Deutschland erwarte. Inzwischen sagten nach zwei Bundestagsabgeordneten von FDP und Linken und vier AfD-Politikern auch die Partei- und Fraktionschefs der Grünen ihre Teilnahme am Staatsbankett anlässlich des Staatsbesuchs von Recep Tayyip Erdoğan ab. Die Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie die Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter begründeten ihren Schritt in einer gemeinsamen Erklärung vom Sonntag damit, dass ein Staatsbankett "nicht der Ort" sei, um den ansonsten notwendigen Dialog mit dem türkischen Präsidenten zu führen.

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Recep Tayyip Erdoğan reist am Donnerstagabend auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich der Politiker gleich zwei Mal: Am 28. zu einem Arbeitsessen und am 29. zu einem weiteren Gespräch. Anschließend reist der türkische Präsident nach Köln weiter, um im Stadtteil Ehrenfeld die Ditib-Zentralmoschee zu eröffnen. (dpa)