Heiko Maas kritisiert US-Informationspolitik

Außenminister Heiko Maas hat die Informationspolitik der US-Regierung gegenüber Deutschland kritisiert. "Wir erfahren von einigen Entscheidungen über Twitter", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Manchmal habe ich den Eindruck, auch der eine oder andere in den Vereinigten Staaten erfährt von Entscheidungen im Weißen Haus zuerst über Twitter. Das verändert die Zusammenarbeit."

Früher habe es in allen wesentlichen Fragen immer intensive Konsultationen mit den USA gegeben, sagte der deutsche Außenminister. "Man hat sich eng abgestimmt auf allen Ebenen. Das gibt es jetzt immer weniger." Die Bundesregierung wünsche sich wieder mehr Dialog und mehr Abstimmung.

Heiko Maas reist am Montag nach New York zur Generalversammlung der Vereinten Nationen und wird dort möglicherweise auch seinen US-Amtskollegen Mike Pompeo treffen. In der Woche darauf will der SPD-Politiker am Tag der Deutschen Einheit in Washington ein Deutschlandjahr in den USA mit mehr als 1.000 Veranstaltungen eröffnen. Es soll dazu dienen, die Verbindungen zu den USA jenseits der Regierungspolitik zu stärken. (dpa)

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