Iran bestellt europäische Diplomaten nach Anschlag auf Militärparade ein

Nach einem Anschlag auf eine Militärparade in Ahwas mit Dutzenden Toten hat der Iran am Samstagabend diplomatische Vertreter dreier europäischer Staaten einbestellt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna handelte es sich dabei um die Botschafter Dänemarks und der Niederlande sowie um den Geschäftsträger Großbritanniens. Die iranische Führung protestierte damit, dass die drei Staaten "einigen Mitgliedern der für den Anschlag verantwortlichen Terrorgruppe Zuflucht gewährt" hatten.

"Es ist nicht akzeptabel, dass die Europäische Union Mitglieder dieser Terrorgruppen nicht auf eine schwarze Liste setzt, solange diese auf europäischem Boden keine Straftaten begehen", wurde Außenamtssprecher Bahram Qasem zitiert. Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. Er machte dafür eine "Konspiration durch US-gestützte Regimes in der Region" verantwortlich, die im Land Unsicherheit schüren wollten.

Bei dem Anschlag waren am Samstag mindestens 25 Menschen getötet worden. Von einem Park aus schossen die Täter auf eine Gruppe von Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarden. Mehr als 60 Menschen wurden verletzt. Die Verantwortung für den Angriff übernahm die sunnitische Separatistengruppe "Al-Ahwasieh". Wenige Stunden nach der Tat bekannte sich dann auch der IS zu dem Anschlag. (dpa)

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