Vorausgegangen waren heftige Proteste von Gemeinden und Hilfsorganisationen. Der Bürgermeister von Lesbos, Spyros Galinos, hatte in einem Brandbrief an den Migrationsminister gewarnt, es drohe eine "soziale Explosion". Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und das Kinderhilfswerk (UNICEF) hatten die Regierung in Athen aufgefordert, die Lager zu entlasten und Minderjährige und Familien zum Festland zu bringen.
Auf den Inseln der Ostägäis harren zurzeit mehr als 20.000 Menschen aus. Die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos haben aber nur eine Aufnahmekapazität für 6.338 Menschen. Als im März 2016 das Abkommen EU-Türkei zur Rückführung der Migranten in Kraft trat, lebten in den Lagern der Ägäisinsel etwa 5.800 Menschen.
Die EU hatte 2016 mit der Türkei vereinbart, dass alle Migranten, die aus der Türkei zu den Inseln übersetzen und kein Asyl in Griechenland bekommen, in die Türkei zurückgeschickt werden können. Die Asylanträge werden wegen Personalmangels nur mühsam bearbeitet. (dpa)
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