Mit Voodoo Frauen nach Deutschland geholt: Haftstrafe für Menschenhändlerin erhöht

Sie hatte Frauen aus Nigeria mit Voodoo unter Druck gesetzt, auf die gefährliche Reise durch die Wüste und über das Meer nach Europa geschickt und dann in Deutschland zur Prostitution gezwungen: Die 14 Jahre Haft, zu denen die aus Afrika stammende Britin wegen Menschenhandels und Zwangsprostitution im Juli verurteilt worden war, befand das Berufungsgericht in London jetzt aber für zu gering. Die Richter setzten die Gefängnisstrafe nach einer Anhörung am Donnerstag auf 18 Jahre herauf.

Die gelernte Krankenschwester war ursprünglich von einem Gericht in Birmingham in fünf Fällen der modernen Sklaverei schuldig gesprochen worden. Demnach hatte die heute 52-Jährige fünf Nigerianerinnen aus ärmlichen Verhältnissen mithilfe des in Afrika verbreiteten Voodoo-Glaubens unter Druck gesetzt, um sie gefügig zu machen. Die Frauen mussten während der Rituale unter anderem Blut mit Würmern trinken und Hühnerherzen essen, wie die britische Kriminalbehörde National Crime Agency (NCA) seinerzeit mitteilte.

Der Staatsanwaltschaft zufolge forderte die Britin von den Frauen bis zu 38.000 Euro für die Schleusung nach Europa, die sie in Form von Prostitution zurückzahlen sollten. Der entscheidende Tipp zur Frau als mutmaßliche Chefin eines Menschenhändlerrings war Ende 2016 von der Kriminalpolizei in Trier (Rheinland-Pfalz) gekommen: Ein Bordelleigentümer hatte Zweifel an der Identität einer der Prostituierten geäußert. Ein gefälschter Reisepass brachte eine internationale Zusammenarbeit zwischen Trier, Nigeria und Großbritannien ins Rollen. (dpa)

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